Status Quo in der Wirtschaft

Die Gemeinwohl-Ökonomie hat das Ziel, in einem demokratischen, partizipativen und ergebnisoffenen Prozess ein Wirtschaftssystem zu etablieren, in dem das Gemeinwohl an oberster Stelle steht. Sie ist eine Alternative zum aktuellen Status Quo. Doch was ist der Status Quo?

Konkurrenz und Egoismus
Die Institutionen und Gesetze der Wirtschaftspolitik schaffen Anreize für den „freien“ Markt. Dieser fördert Gewinnstreben und Konkurrenz, Rücksichtslosigkeit und Egoismus. Es gilt als effizient und rational, wenn sich ein Wirtschaftsunternehmen gegenüber dem anderen durchsetzt. Das eigene Wohl und Unternehmensgewinne stehen im Vordergrund. Gegenseitige Hilfe der Unternehmen untereinander ist eher selten. Dies ist schlecht fürs Geschäft und kann sich durchaus rächen. Es hat u.a. zur Folge, dass immer wieder Unternehmen vom Markt verschwinden, die sinnvolle und wünschenswerte Produkte bzw. Dienstleistungen zur Verfügung stellen und Menschen einen guten Arbeitsplatz bieten.. Wollen wir das so akzeptieren?
Fehlen von freundschaftlichen Beziehungen
In der Wirtschaft geht es oft nur um den eigenen Vorteil. Im Gegensatz dazu folgen private Freundschaftsbeziehungen jedoch anderen Regeln. Hier geht es uns gut, wenn wir einander vertrauen können, wenn wir uns gegenseitig helfen, teilen, einander empathisch zuhören, mitfühlen und die Bedürfnisse der anderen genauso ernst nehmen wie die eigenen. Wir sollten allmählich damit beginnen, diese Werte auf die Wirtschaft zu übertragen.
Nachteile durch Globalisierung
Die wirtschaftliche Globalisierung mit all ihren Nachteilen schreitet immer weiter fort. Trotz mehr oder weniger stetig steigender Wirtschaftsleistung in vielen Ländern, sind die Probleme, auf nationaler, wie auch auf internationaler Ebene, eher größer geworden:

  • Zunahme der Armut bzw. Altersarmut
  • Finanz-, Währungs-, Wirtschaftskrisen, Staatsverschuldung
  • Weltweite Hungersnöte
  • Ökologische Katastrophen
  • Das weltweit vorhandene Kapital verteilt sich auf immer weniger Köpfe
  • Nicht akzeptabler Einfluss von großen Konzernen in der Politik und damit immer größer werdende Beschneidung demokratischer Grundwerte
  • Erfolgreiches bzw. nachhaltiges Wirtschaften, das allen zugutekommt, sieht anders aus.

Konsequentes Umdenken erforderlich:
Es muss jedem klar werden, dass wir mit dem bisher angewandten Wertesystem und den entsprechenden Rahmenbedingungen keine Systemverbesserung bzw. Lösung der Probleme erzielen können – im Gegenteil. Warum soll plötzlich alles besser werden, wenn wir die eigentlichen Ursachen nicht ändern?